Es ist nicht Neues, dass Autofahrer, die an Demenz erkrankt sind, ein Risiko im Straßenverkehr darstellen. Schon in den Anfangsstadien der Demenz können sie Betroffenen lange nicht mehr so schnell reagieren als vor der Erkrankungen. Des Weiteren sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage Geschwindigkeiten und Entfernungen richtig einzuschätzen. Ein Experte vom Medizinischen Wissensnetzwerk und ein Azubi in der Fahrlehrerausbildung sagen, dass sie in jedem Fall einem Demenzkranken davon abrät, sich hinter das Steuer eines Fahrzeuges zu setzen und somit aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen.
Verlauf der Demenz erhöht die Unfallgefahr
Mit der Dauer und der Schwere der Demenz erhöht sich die Unfallgefahr deutlich. Der betreuende Arzt ist hier mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, den Patienten und vor allen Dingen seine Fahrtüchtigkeit richtig einzuschätzen. Auf jeden Fall ist es kein leichtes Unterfangen, einem Patienten klar zu machen, dass er künftig besser nicht mehr selbst Auto fahren sollte. Einige Ärzte sagen dazu, dass oft die Betroffenen oder auch die Angehörigen das Thema anschneiden. Man muss dazu aber auch bedenken, dass der Verlust der Fahrerlaubnis gerade für viele alte Menschen auch der Verlust der Selbstständigkeit bedeutet. Gleichzeitig verlieren die Menschen auch ein Stück ihres Selbstwertgefühls.
Die Probleme mit Demenz Auto zu fahren
Für den Betroffenen stehen hier sehr oft praktische Probleme im Vordergrund. Nicht immer liegt der nächste Supermarkt um die Ecke oder ist mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Freunde und Kinder wohnen zu weit weg, Nachbarn haben wegen ihrer Berufstätigkeit oftmals erst am Abend oder am Wochenende Zeit. Für die Demenzkranken wird es in einer solchen Situation schwer, sich mit Bekannten zur Freizeitgestaltung zu treffen oder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Bei älteren Paaren ist es in der Regel so, dass nur der Mann einen Führerschein hat. Erkrankt der Ehemann, dann wird es für die Frau schwer zu begreifen, dass mit der Erkrankung des Mannes auch der Fahrdienst wegfällt, den sonst immer der Mann leistete. Der Ehefrau kann in einem solchen Fall auch nochmals Fahrstunden nehmen, um ihr Können beim Autofahren aufzufrischen. Es gibt ganz bestimmt in der Region Fahrlehrer, die eine solche spezielle Fahrlehrerausbildung haben und hier gerne behilflich sind. Nicht immer ist ein Arzt in der Lage, die Fahrtauglichkeit seines Patienten realistisch einzuschätzen. Es gibt hier aber zielgerichtete Fragen, die es dem Arzt erleichtern die Situation besser einzuschätzen. Zusammen mit dem Patienten und mit den Angehörigen sollte die Frage geklärt werden, ob sich der Patient in der letzten Zeit oft verfahren hat, ob er vermehrt in Unfälle oder in Beinah-Unfälle verwickelt war und ob sich die technischen Probleme im Zusammenhang mit dem Fahrzeug häufen. Verliert hingegen der Patient vollkommen die Orientierung oder wirkt er in seinen Reaktionen eingeschränkt, dann ist dies ein deutliches Zeichen, dass er nicht mehr fahrtüchtig ist. In solch einem Fall sollte der Arzt an die Einsicht des Patienten appellieren und ihm klar machen, wie gefährlich die aktive Teilnahme am Straßenverkehr für alle ist. Es ist auch sinnvoll, wenn vom Arzt weitere Hilfen angeboten werden. Der Demenzkranke hat zum Beispiel Anrecht auf die Anerkennung als Schwerbehinderter, was ihm wiederum auch Vorteile verschafft.
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